Ab dem 40. Lebensjahr beginnt der Körper mit einer Umstrukturierung des Hormonhaushalts. Spürbare Symptome machen sich hier im Durchschnittsalter von 47,5 Jahren bemerkbar. Der vollständige Umbau des Hormonhaushalts dauert daraufhin, bei den meisten Frauen, mehrere Jahre. In den westlichen Industrienationen bemerken 85% der Frauen während dieser Zeit diverse Beschwerden. Welche Lebensmittel für diese sogenannten Wechseljahre und die Zeit danach, durch ihren natürlichen Östrogengehalt, wieder Balance und Wohlbefinden herstellen haben in unserem Blog für Sie zusammengestellt.

Die Wechseljahre, auch Klimakterium oder Menopause genannt, werden durch einen dauerhaften Rückgang der Hormonproduktion (Östrogen und Progesteron) geprägt. Die typischen Beschwerden:

  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Nachtschweiß
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen, Unruhe
  • Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen
  • Trockene Haut

Aktuelle Forschungen zu der Menopause fokussieren sich hierbei vor allem auf Japanerinnen, die bedingt durch ihre sojareiche Ernährung keine Wechseljahrsbeschwerden durchleben. Die in Soja enthaltenen Isoflavone sind eine pflanzliche Vorstufe der menschlichen Östrogene und werden im Darm zu wirksamen Hormonen umgewandelt. Soweit die Theorie. Jedoch haben Europäerinnen oft Schwierigkeiten das Sojaeiweiß vollständig zu verstoffwechseln. Soja und Sojaprodukte können hierbei sogar Verdauungsprobleme und Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen. Die Lösung: einheimische Pflanzen, die Phytoöstrogene enthalten.

Die Voraussetzung: Eine intakte Darmflora

Eine gute Verdauung und eine intakte Darmflora sind die Basis für die Umwandlung der pflanzlichen Östrogene im Körper hin zu nutzbaren und wirksamen Östrogenen. Doch was bedeutet diese intakte Darmflora eigentlich? Der Begriff Darmflora umschreibt die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm des Menschen. Dazu zählen nützliche Darmbakterien sowie schädliche Bakterien und Pilze. Überwiegen die nützlichen Darmbakterien, spricht man von einer gesunden Darmflora. Besonders nach Krankheit, einer Antibiotika-Therapie oder bei einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts gerät das sensible Darm-Milieu aus der Balance und die nützlichen Darmbakterien in Unterzahl.

Wie Sie diese positiv beeinflussen können, lesen Sie HIER

Phytoöstrogene: Wahre Naturhelden – auch für Männer!

Phytoöstrogene befinden sich in über 300 Pflanzen. Man unterscheidet die Phytoöstrogene in verschiedene Substanzklassen, wobei die Isoflavone und die Lignane die zwei wichtigsten Gruppen darstellen. Da sie nicht nur eine ähnliche Wirkung wie die körpereigenen Östrogene aufweisen, sondern sogar zwischen Östrogenmangel und zu großen Östrogenmengen unterscheiden können, übernehmen die Naturhelden immer die Aufgabe, die sich für Ihren Körper am positivsten auswirkt. So gibt es Hinweise, dass sie auch bei Herz-/Kreislauferkrankungen positiv Einfluss nehmen und die Elastizität von Blutgefäßen verbessern. Unsere Top 11 Lebensmittel mit natürlichem Östrogen sind somit nicht nur gesunde Helfer während der Menopause, sondern wahre Naturhelden für Frau und Mann:

  1. Leinsamen: Der Top-Tipp und unsere Nummer 1, da sie gleichzeitig auch positive Eigenschaften für Magen und Darm beinhalten. Die Leinsamen einfach auf das Butterbrot streuen, oder frisch geschrotet in Joghurt, Müsli oder ein Fruchtmus einrühren. 1-2 Esslöffel täglich, sollten es bei beginnenden Beschwerden sein.
  1. Hopfen: Durch die Mischung aus östrogenartigen Phytohormonen und ätherischen Ölen hilft Hopfen in den Wechseljahren, insbesondere bei Hitzewallungen. 1 bis 2 Teelöffel Hopfenzapfen pro Tasse mit kochendem Wasser überbrühen, 10 bis 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abgießen. 2 bis 3 Tassen täglich sollten es hier sein. Zur Geschmacksverfeinerung kann man einige Lavendelblüten hinzugeben. Auch wunderbar als Schlummertrunk bei Einschlafproblemen.
  1. Trockenfrüchte: Aprikosen, Datteln, Pflaume – das Dörrobst enthält neben Phytöostrogenen auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, sowie die für die Verdauung anregenden Ballaststoffe.
  2. Bohnen & Erbsen: Auch in diesem Gemüse sind die wertvollen Isoflavone enthalten.
  1. Kreuzblütengewächse: Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl – auch sie gehören zu den Lebensmitteln mit Phytoöstrogenen.
  1. Beeren: Neben den biologisch aktiven Östrogenen enthalten sie auch Antioxidantien, Vitamine und Ballaststoffe.
  1. Mönchspfeffer: Die Wirkstoffe dieser Heilpflanze setzen bei der Regulierung des gesamten Hormonhaushaltes an und wirken zudem stimmungsaufhellend. Klassischerweise wird Mönchspfeffer in Form eines Tees eingenommen.
  1. Sonnenblumen- und Kürbiskerne: Lignane in erhöhter Konzentration finden sich nicht nur in Leinsamen, sondern auch in Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen oder Sesam. Einfach in Salaten, als Suppeneinlage oder im Müsli integrieren.
  1. Salbei: Stark gegen Hitzewallungen und starkes Schwitzen. Salbei enthält Triterpene und Steroide, die eine östrogenartige Wirkung entfalten. Er balanciert den weiblichen Hormonhaushalt besonders gut aus.
  1. Weizentee: 2 EL Weizenkörner in ½ Liter Wasser mindestens 20 Minuten kochen und über den Tag verteilt trinken.
  1. Rotklee: Das wohl am besten medizinisch belegte Phytoöstrogen. Laut einer klinischen Studie der Universität Messina mit 389 Frauen bewirkte das im Rotklee enthaltene Isoflavon bereits nach einem Monat eine Reduktion von Hitzewallungen um 56 %. Rotklee-Tee sollte immer 10 Minuten ziehen können, um seine volle Wirkung zu entfalten. Wer den puren Rotklee Geschmack nicht gerne mag, kombiniert ihn mit grünem Tee oder Melisse.

 

Ein weiterer Tipp: Leiden Sie unter starken Beschwerden im Bereich Hitzewallungen, sollten sie Gewürze wie Ingwer und Zimt eine Zeit lang meiden. Wärmende Gewürze und Zutaten befeuern das innere Hitzegefühl nämlich zusätzlich.

 

Und was hilft noch? Kalzium!

Gerade Frauen, die in ihrer Jugend stark auf die schlanke Linie geachtet und Diäten ausprobiert haben, müssen in den Wechseljahren mit einem stark erhöhten Kalziumbedarf rechnen. Mindestens 1,5 Gramm Kalzium für die Zeit der Wechseljahre, so die Empfehlung. Das entspricht etwa einem Liter frischer Vollmilch pro Tag. Übrigens: auch bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen sowie einem Müdigkeits- und Schwächegefühl kann Kalzium helfen. Da besonders Osteoporose ein weit verbreitetes Problem von Frauen in der Menopause darstellt, lohnt sich besonders in den Wechseljahren ein Blick auf den Kalziumhaushalt, denn wie bei der intakten Darmflora auch: stimmt die Basis, wirken sich besondere Maßnahmen wie unsere Top 11 gleich doppelt und dreifach positiv aus.

Balancer-Tipp: Yoga macht Laune! Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen hat bereits ein wöchentlicher Yoga-Kurs messbar positive Auswirkungen auf die Stimmungsschwankungen während der Hormonumstellung. Selbstverständlich beraten wir Sie auch gerne im Club, wenn Sie ein ganz bestimmtes Symptom wie Wassereinlagerungen in den Beinen plagt. Sprechen Sie uns hierzu jederzeit gerne an.

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